Seit Januar 2003 haben Metzinger Bürger begonnen, Geld für die Unterstützung des "Gonzalinho-Projekts" in Cáceres, Brasilien zu sammeln. Einige Daueraufträge wurden schon eingerichtet, um eine regelmäßige Spende nach Brasilien zu gewährleisten. Die Idee, dieses Projekt zu unterstützen, entstand bei dem Besuch der Metzinger Jugendlichen der St. Bonifatius Gemeinde und des DBG in Brasilien in den Sommerferien 2002. Das Gonzalinho-Projekt ist ein selbstorganisierter Schülerhort für Kinder der ärmeren Stadtviertel in Cáceres, der Stadt, mit der unser Jugendaustausch stattfindet. Die tägliche Unterrichtszeit an der Grundschule dort ist in zwei Schichten aufgeteilt: von 7-12 Uhr ein Teil der Schüler, von 13-17 Uhr der andere Teil. Wer sich in Brasilien für sein Kind eine Betreuung außerhalb dieser Schulzeit wünscht, muss private Einrichtungen suchen und entsprechend bezahlen. Für die Eltern der Kinder, die jetzt am Gonzalinho-Projekt beteiligt sind, war die Situation dreifach prekär: Erstens gehören sie Gesellschaftsschichten an, die sich keine private Kinderbetreuung leisten können. Zweitens sind sie besonders dringend auf eine Betreuung angewiesen,weil sie in ihren Arbeitsstellen so geringe Löhne erhalten, dass sie zwei oder drei Jobs gleichzeitig annehmen müssen, um die Familie zu ernähren, und die Kinder daher häufig alleine sind. Drittens leben sie in Stadtvierteln, in denen man Kinder nicht alleine auf die Straße lassen sollte. Denn in Ländern, in denen das Elend so groß ist, gilt: je ärmer die Gegend, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass illegale (Drogen-und andere) Geschäfte und Gewalt direkt auf der Straße stattfinden und nicht "sauber"von Schreibtischen und Hinterzimmern aus.
Einige Eltern aus dem Stadtviertel "Cavalhada" haben 2001 begonnen, in Zusammenarbeit mit der Rektorin der Grundschule, Maria Luisa, und der Menschenrechtsaktivistin A. d. S., eine Kinderbetreuung zu organisieren. Angela weiß aus ihrer langjährigen Arbeit beim örtlichen Menschenrechtszentrum Direitos Humanos wovon sie spricht, wenn sie die Bedingungen anklagt, unter denen die Kinder in ihrem Viertel aufwachsen. Schon Sechsjährige werden von Dealern gezwungen, Drogen zu verkaufen. Viele Kinder geraten in Jugendbanden, von denen sie für die verschiedensten illegalen und gefährlichen Dienste missbraucht werden, oft ohne zu wissen, was sie eigentlich tun. Andere werden von ihren Eltern auf die Straße geschickt, mit demAuftrag, auf jeden Fall mit etwas Essbarem wiederzukommen. Also, sagt Angela, brauchen die Kinder erstens einen Ort, an dem sie gut betreut werden und etwas zu essen bekommen und zweitens brauchen sie jemanden, der sie aufklärt über die Gefahren und der ihnen eine bessere Perspektive bietet als zu stehlen, dealen oder sich einer Bande anzuschließen.Diese Perspektive bietet das Projekt, in dem die Kinder eine Art "Gegenmodell" menschlichen Zusammenlebens erfahren: sie singen, spielen und basteln miteinander im Gemeinschaftszentrum der Kirche des Stadtviertels, die Mütter kochen abwechselnd ein gemeinsames Mittagessen für alle, die Zutaten dafür erhalten sie bisher von einzelnen Spenden. Drei junge Studentinnen helfen in ihrer Freizeit für ein Taschengeld bei der Betreuung der Kinder: Roseli, Suellen und Jackeline.
Auszeichnungen und Preise:
Bridge-it-Award 2018
Brasilien-AG gewinnt den Sonderpreis der Jugendstiftung BW 2015
Förderverein des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums Metzingen 2015
Jugendbildungspreis 2014
Eine-Welt-Preis Baden-Würtemberg 2013
Kinderwelten 2011
Gonzalinho-Projekt erhält den Deutschen Kinderpreis 2009
Jugend Hilft! 2007
Neuigkeiten aus dem Gonzalinho-Projekt:
Spendenbrief 16
Spendenbrief 15
Spendenbrief 14
Spendenbrief 1-13
Spendenkonto
Ältere Artikel - zum Stöbern und Informieren:
Brasilien-AG trifft Staatssekretär 2015
Grüße aus Cáceres 2013
Besuch aus Brasilien 2013
Information 2012
Einsatz im Kinderprojekt 2011
Auslandsjahr im Partnerprojekt unserer Schule in Brasilien 2011
Einen Baum als Zeichen für die Umwelt gesetzt 2010
Freiwillige für Gonzalinho 2010
Unser neues Kinderhaus ist fertig 2008