Ein deutsch-polnischer Austausch in München
An einem viel zu frühen Morgen um 6.40 Uhr, steht eine Gruppe verschlafener Schülerinnen und Schüler des Dietrich-Bonhoeffer Gymnasiums in Begleitung von Frau Imielowski und Frau Nübel bereit, eine Tradition fortzuführen. Noch wichtiger: Deutschland zu vertreten. Und zwar für eine Gruppe polnischer Schülerinnen und Schüler, die in einer langen Busfahrt von Kłobuck auf dem Weg nach München sind. Dieser deutsch-polnische Austausch ist einer in einer langen Reihe von freundschaftlichen Begegnungen, welche seit 2017 von den beiden Schulen gepflegt werden. Nachdem die deutschen Schülerinnen und Schüler im vorherigen Jahr die Freude hatten eine Woche in Kraków zu verbringen, ist es nun an ihnen gute Gastgeber zu sein. Das Zusammentreffen ist freudig, doch es bleibt nicht viel Zeit zum Feiern, denn der Terminplan ist voll bis zum Rand. Die deutsch-polnische Gruppe erkundigt zum ersten Mal das überwältigende München mit seinen Kirchen, traditionellen sowie überaus modernen Gebäuden und natürlich Restaurants. Langsam lernen sich alle kennen und schon ist der Tag vorbei. Der zweite Tag fokussiert sich stärker auf das Hauptthema des Trips: München während des Nationalsozialismus. Die Glyptothek (siehe Bild), die anderen alten Gebäude sowie ihre lange und tragische Geschichte faszinieren auf ihre ganz eigene Art. Nach und nach wächst das Band zwischen den Gruppen und es bilden sich trotz Sprachbarriere neue Freundschaften. Die nächsten Tage vergehen wie im Flug. Der Englische Garten, Olympiaturm, BMW-Museum, Bowlen, Schloss Nymphenburg und das Museum Mensch und Natur (mit der weltbesten Museumsführerin) ziehen viel zu schnell vorüber. In einem Theater mit Lasershow und in der Allianzarena erleben alle Momente, die sie so schnell nicht mehr vergessen werden. Am letzten Abend wird noch einmal richtig gefeiert und das mit viel Bewegung. Beide Gruppen bringen sich gegenseitig einen Tanz bei und zwar Belgijka und Fliegerlied. Nach 4 vollgepackten Tagen und einem Tagesminimum von 20.000 Schritten können es alle kaum fassen: Der letzte Tag ist angebrochen. Vollbepackt zieht der Trupp ein letztes Mal durch München. Quetscht sich zum letzten Mal in die U-Bahn und ein letztes Mal wird „METZINGEN RAUS“ durch den halben Zug geschrien, als man zum letzten Mal die richtige Haltestelle erreicht. Im Deutschen Museum verabschieden sich beide Gruppen in einem Wirrwarr aus Polnisch, Deutsch und Englisch. Auch wenn alle müde sind und sich auf zu Hause freuen sticht es doch die neu gefundenen Freunde so früh aufzugeben. Doch eins steht fest: Nächstes Jahr geht es weiter und eine deutsche Schulklasse wird die Chance haben Polen zu erkunden!
(Yusra Kurt, K1)