Pressemitteilung des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in Kooperation mit der Bonifatius-Gemeinde Metzingen
Wir freuen uns mitteilen zu können, dass uns für unsere Partnerschaft mit Brasilien ein Förderantrag in Höhe von 10.000 Euro bewilligt wurde. Diese Mittel dienen dazu, in Absprache und Zusammenarbeit mit unseren brasilianischen Partnern Maßnahmen zu ergreifen, um die Corona-Pandemie-Folgen auf ihr Leben abzufedern. Wir haben uns um diese Förderung bei der „Stiftung Entwicklungszusammenarbeit“ (SEZ) beworben, die das Projekt „bwirkt“ mithilfe von Mitteln des Landes Baden-Württemberg organisiert. In unserer Bewerbung haben wir drei miteinander verwobene Vorhaben beschrieben. Sie beziehen sich auf drei Bereiche unserer Partnerschaft: Erstens das Gonzalinho-Kinderprojekt, zweitens die Agrarreform-Siedlung der Kleinbauernbewegung MST, auf der wir bei jeder Brasilienreise einige Tage verbringen, und drittens das Indigenendorf Acorizal, in dem die Chiquitanos leben, die auch an unserem Jugendaustausch teilnehmen. Für sie stellt das Coronavirus die größte Gefahr dar, weil die Indigenen (die „Ureinwohner“) weniger Abwehrkräfte gegen das Virus haben. Deshalb versuchen sie, sich weitgehend unabhängig von „außen“ zu versorgen und für das ganze Dorf Quarantäne aufrecht zu halten. Mit unseren Fördermitteln können sie ihre Gesundheitsstation ausstatten, traditionelles Saatgut kaufen und die Schläuche ihres Bewässerungssystems erneuern, die das Wasser von der Quelle in den Bergen auf ihre Felder und ins Dorf leiten.
Die Kinder des Gonzalinhoprojekts sind durch den Lockdown nicht nur von der Schulschließung betroffen, sondern auch von der Arbeitslosigkeit ihrer Eltern. Bei uns werden viele soziale Härten durch die Kurzarbeitsprogramme abgefedert. Das gibt es in Brasilien nicht. Das Team der Gonzalinho-Betreuerinnen stellt Warenkörbe zusammen, die sich die Familien (zeitlich gestaffelt) im Projekt abholen. Diese Begegnungen sind für die Betreuerinnen auch eine Gelegenheit ein Auge auf die Kinder zu haben um rechtzeitig zu merken, wenn es jemandem nicht gut geht oder die familiäre Situation eskaliert. Die Lebensmittel, mit denen sie die Warenkörbe befüllen, kommen zum großen Teil aus der landwirtschaftlichen Produktion der MST. Das ist ein „win-win-Geschäft“, denn den Kleinbauern sind die wichtigsten Absatzmärkte durch den Lockdown weggebrochen: Sie liefern traditionell das Mensa-Essen für alle umliegenden Schulen und verkaufen ihre Waren auf den Dorfmärkten. Mit den Fördermitteln von „bwirkt“ können wir den Kauf dieser Produkte für das Gonzalinho-Projekt bezuschussen, das Benzingeld für den Transport bezahlen und ermöglichen, dass die Familien Masken (bzw. die Materialien um sie selber zu nähen) kaufen. Was uns schon bei den letzten Corona-Nothilfe-Aktionen bewusst geworden ist, die wir seit April mit unseren Partnern organisiert haben: Die materielle Unterstützung ist nur der eine von zwei wichtigen Aspekten. Das andere ist, was die Solidarität, die sich in den Aktionen zeigt, bei den Menschen bewirkt. Viele unserer Partner haben uns geschrieben, dass es – angesichts eines Präsidenten, der alle Corona-Schutzmaßnahmen blockiert – viel Kraft gibt zu spüren, dass jemand ihre Notlagen wahrnimmt, ernst nimmt, und sie fragt, was sie brauchen um der Pandemie zu begegnen.
Mit finanzieller Unterstützung des Staatsministeriums Baden-Württemberg über die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ)
Brasilien-Projekt
Deutsch-brasilianischer Jugendaustausch und Projektpartnerschaft mit dem Gonzalinho-Kinderprojekt in Cáceres/Brasilien - eine Kooperation der St. Bonifatius-Gemeinde und des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in Metzingen
Unter dem Stichwort "Brasilien-Projekt" umfasst die Kooperation zwischen Gemeinde und Schule vier Dinge:
- Einen Jugendaustausch zwischen Metzingen und Cáceres im Bundesstaat Mato Grosso in Brasilien
- Die Brasilien-AG, in der Metzinger Jugendliche zwei Jahre lang Portugiesisch lernen und sich inhaltlich mit Fragen der Landeskunde, Politik und Geschichte Brasiliens, aber auch mit Weltwirtschaft und Globalisierung auseinandersetzen
- Die Projektpartnerschaft mit dem Gonzalinho-Kinderprojekt in Cáceres, das sich ausschließlich durch die Spenden aus Metzingen und dem Engagement der Brasilien-AG-Schüler finanziert und
- Die zwei Auslandsdienststellen über das Bundesministeriumsprogramm, die in dem Kinderprojekt eingerichtet werden konnten und die in der Regel mit ehemaligen Schülern der Brasilien-AG besetzt werden. Träger dieser zwei Stellen ist die Kirchengemeinde St. Bonifatius.
Bitte kontaktieren Sie uns direkt per E-Mail: polnik@dbg.rt.bw.schule.de
Wir freuen uns jederzeit über Anfragen.
Sonderrundbrief:
Brasileinprojetk in Zeiten von Corona (2)
Brasilienprojekt in Zeiten von Corona (1)
Film:
Agua – Der Film über unsere Brasilienpartnerschaft in Coronazeiten 2021
Film der Brasilien-AG über die Brasilienreise 2010
Reiseberichte:
DBG in Brasilien 2017
Zeitungsbericht 3 Brasilienreise 2014
Zeitungsbericht 2 Brasilienreise 2014
Zeitungsbericht 1 Brasilienreise 2014
Abschlussbericht Brasilienreise 2014
Mutirão heißt auf Deutsch Gemeinsam schaffen wir es
Kontrastprogramm São Paulo
Aufenthalt in Cáceres
Das Pantanal
Centro de Direitos Humanos
Wir erleben die Realität von Brasiliens Kleinbauern hautnah
Erste Eindrücke aus Cáceres
Besuch aus Brasilien:
Fotobericht zum Besuch aus Brasilien 2019
Fotogalerie Besuch aus Brasilien 2016
Besuch aus Brasilien 2016
Brasilianer in Metzingen 2011
Oi, tudo bem – Brasilianer in Metzingen 2009