Grundgedanken
Die Würde des Menschen ist ein Grundrecht. Zugleich verpflichtet sie uns Menschen auch. Für uns am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium bedeutet dies, dass wir in unserem täglichen Handeln versuchen, folgenden Grundsätzen gerecht zu werden:
"Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne". (Immanuel Kant)
"Nicht das Beliebige, sondern das Rechte tun und wagen, nicht im Möglichen schweben, das Wirkliche tapfer ergreifen, nicht in der Flucht der Gedanken, allein in der Tat ist die Freiheit". (Dietrich Bonhoeffer)
Wir treten ein für ein Menschenbild, das den ganzen Menschen sieht und keine Eingrenzung duldet. Moralische Tugend soll und kann uns helfen, in den jeweiligen Lebenssituationen gemäß unserer Verantwortung richtig und gut zu handeln.
Leitbild
Anknüpfend an die abendländisch christliche, philosophische und ethische Tradition sehen wir die folgenden Werte und Normen als verbindlich an:
- Werte und Normen in Bezug auf unsere eigene Person
- Werte und Normen in Bezug auf unser eigenes Handeln
- Werte und Normen in Bezug auf die Verantwortung für die Natur
- Werte und Normen in Bezug auf unsere Verantwortung für unsere Mitmenschen
- Selbstachtung
- Richtige Selbsteinschätzung
- Verantwortungsbewusster Umgang mit der eigenen Lebenszeit
- Mut zu selbstverantwortlicher und sinnvoller Lebensgestaltung
- Sorge um den eigenen Körper
- Verantwortungsbereitschaft
- Vernünftigkeit (Klugheit)
- Mut (Tapferkeit)
- Besonnenheit
- Freundlichkeit
- Nächstenliebe
- Ehrlichkeit
- Zivilcourage
- Transparenz
- Achtung vor allem Leben
- Bereitschaft, die Natur und Umwelt zu schützen
- Sparsamkeit mit Rohstoffen
- Sorge um Erhaltung der Natur
- Sorgsamer Umgang mit fremdem Eigentum, Sachen, Gebäuden
- Toleranz, Offenheit
- Kompromissbereitschaft
- Hilfsbereitschaft
- Wahrhaftigkeit, Aufrichtigkeit
- Zuverlässigkeit, Treue, Solidarität
- Gerechtigkeit, Gewaltfreiheit, Friedensliebe, Fairness, Rechtschaffenheit, Respekt
- Engagement
- Höflichkeit, Rücksichtnahme, Umgangsformen, gegenseitige Wertschätzung
- Empathiefähigkeit
- Gleichberechtigung
Aus diesem Werte- und Normenkatalog leiten wir für alle am Schulleben des Dietrich–Bonhoeffer–Gymnasiums beteiligten Menschen folgende Verhaltensprinzipien ab:
Wir wollen uns selbst achten, die Verantwortung für das eigene Leben übernehmen und es sinnvoll gestalten.
- Dazu gehört, dass wir Sorge tragen für unsere seelische und körperliche Gesundheit, dass wir unsere Fähigkeiten achten, ohne uns selbst zu überschätzen.
- Dazu gehört auch, dass wir verantwortungsbewusst mit der eigenen Lebenszeit umgehen.
- Dazu gehört des Weiteren, dass wir uns nicht entmündigen lassen angesichts zahlreicher Gefahren der Beeinflussung und Inanspruchnahme von außen. Wir wollen besonnen und verantwortungsbewusst handeln.
- Dazu gehört es, Entscheidungen transparent zu machen und in schwierigen Situationen Zivilcourage zu zeigen.
- Dazu gehört auch, dass wir Kritik konstruktiv aufnehmen und in einer positiven Gesinnung umsetzen. Wir achten alles Leben.
- Dazu gehört, dass wir die Umwelt, in der wir leben, sorgsam behandeln und uns für die Erhaltung der Natur einsetzen.
- Dazu gehört auch, dass wir mit Rohstoffen sparsam umgehen und Verantwortung übernehmen für zukünftige Lebensbedingungen.
Unser Zusammenleben ist auf eine enge und gute Kooperation angewiesen.Wir wollen als Lehrer, Eltern und Schüler so miteinander umgehen, dass unser Verhalten von gegenseitiger Hilfsbereitschaft, Wertschätzung und Achtung geprägt ist.
- Dazu gehört, dass wir uns freundlich, fair und rücksichtsvoll begegnen.
- Dazu gehört außerdem, dass wir in unseren Beziehungen auf gute Umgangsformen Wert legen.
- Dazu gehört ferner ein offener und ehrlicher Umgang miteinander, so dass wir uns gegenseitig vertrauen und uns aufeinander verlassen können.
- Dazu gehört auch, dass wir durch eigene gute Beispiele richtiges Handeln vorleben.
- Dazu gehört, dass wir den anderen in seinem Amt, seiner Funktion, seinem Alter und seinen Fähigkeiten respektieren.
- Dazu gehört schließlich, dass wir uns von dem Grundsatz der Nächstenliebe leiten lassen.
Der Unterricht am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium vermittelt eine solide Allgemeinbildung und will auf die Anforderungen von Studium und Beruf vorbereiten.
- Dazu gehört, dass der Unterricht auf eine engagierte Lern- und Leistungsbereitschaft der Schüler/innen vertraut und sie in ihrem unterschiedlich ausgeprägten Begabungsprofil bestmöglichst zu fördern versucht.
- Dabei bleiben Selbstständigkeit und Teamfähigkeit des Einzelnen wesentliche Erziehungsziele.
- Dazu gehört, dass im Elternhaus auf eine positive Einstellung und Wertschätzung der schulischen Arbeit geachtet wird.
- Dazu gehört des Weiteren, dass die Lehrer/innen ihre fachlichen und pädagogischen Kompetenzen in der Unterrichtsarbeit einsetzen und weiterentwickeln. Wir achten auf Sauberkeit und Ordnung.
- Dazu gehört, dass wir mit Schulgebäude und –anlagen pfleglich umgehen, um uns darin wohl zu fühlen.
- Dazu gehört ferner die schonende Handhabung von Materialien, Geräten und Sachen, die uns zur Verfügung stehen. Bei Konflikten suchen wir die Verständigung und vermeiden Aggression.
- Dazu gehört, dass wir Gewalt in Wort, Bild und Tat unterlassen und auch zu Kompromissen bereit sind.
Wir verstehen unsere Schule als Teil der Gemeinschaft und des gesellschaftlichen Lebens.
- Dazu gehört, dass wir in unserem Lebensbereich, aber auch im Umgang mit anderen Völkern und Kulturen einstehen für Gerechtigkeit, Toleranz und Frieden.
- Dazu gehört, dass wir unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung verpflichtet sind.
Wir leben ihr gemäß, indem wir die Würde des Menschen achten, das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit und auf Meinungsfreiheit respektieren, die Glaubens- und Gewissensfreiheit als unverletzlich anerkennen sowie die Gleichberechtigung aller Menschen fördern.
- Dazu gehört schlussendlich, dass wir mit unserem Denken und Handeln hineinwirken in unsere Gesellschaft und Welt und zu einem konkreten menschlichen Miteinander beitragen.
Wenn wir in dieser Gesinnung handeln, so wird es uns möglich sein, unsere Schule als eine „Pflanzstätte der Menschlichkeit“ (Johann Amos Comenius) zu verstehen. Dieses Leitbild entstand in gemeinsamer Arbeit von Lehrern, Eltern und Schülern des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums.
Ethische Profilierung
Wir am DBG haben uns zum Ziel gesetzt, das Leitbild unserer Schule in vielfältiger Weise umzusetzen.
Es ist uns sehr wichtig, die Schüler auf ihrem Weg zu mündigen Mitgliedern der Gesellschaft zu unterstützen und zu begleiten. Hierbei steht für uns im Vordergrund, dass sie lernen, die Verantwortung für sich selbst, aber auch für andere Menschen sowie für ihre Umwelt zu übernehmen (lokal, regional, national, europäisch, global).
Der folgende Überblick fasst Aktionen und Maßnahmen zusammen, wie unser Leitbild konkret im Schulalltag vermittelt und gelebt wird:
Umsetzung des Leitbildes außerhalb der Poolstunde
-
Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage
Unterstufe
Bestehende Bestandteile ethische Profilierung der Schule
-
Vermittlung des Leitbilds bzw. von Verhaltensweisen und Werten in Klassenlehrerstunden und in Religions- und Wertestunden
-
Leitbild hängt in allen Klassenzimmern
-
Patenschaft mit dem Gonzalinho-Projekt in Brasilien
-
Patenschaft mit dem Village Pioneer Project in Nigeria
-
Schullandheim Klasse 6: verantwortungsvoller Umgang mit der Natur, Verhaltensweisen in der Gruppe, Erlebnispädagogik
Mittelstufe
Bestehende Bestandteile der ethischen Profilierung der Schule
-
Streitschlichtung (Ausbildung und aktive Streitschlichtung in Problemfällen)
-
Schulsanitätsdienst
-
Patenschaften für Unterstufenschüler
-
Spendenflohmarkt
-
Krisenpräventions-Tag Klasse 9
-
SNAKE in Klasse 8
-
Unterstützung des VPP
-
Gewaltprävention mit der Polizei Metzingen in Klasse 8
-
Ethische Profilstunde in Klasse 8 (Verlinkung zur Seite unten!)
Oberstufe
Bestehende Bestandteile der ethischen Profilierung der Schule
-
Bonhoeffer Vortragsreihe
-
Youth-Life-Line: Teilnahme an der Beratungsausbildung und Beratungstätigkeit
-
Spendenflohmarkt
-
Austausch im Rahmen der Brasilien-AG
-
Möglichkeit eines FSJ in Brasilien
Die Poolstunde „ethisches Profil“ in Klasse 8
Seit 2007 gibt es für alle achten Klassen am DBG eine Poolstunde ethisches Profil. Diese Unterrichtsstunde soll den Schülern gemäß unseres Leitbildes soziales Engagement und Empathiefähigkeit näher bringen.
Im Vordergrund der Poolstunde steht die praktische Einbindung der Schüler in soziale Einrichtungen des öffentlichen Lebens. Schüler unserer Schule haben in den vergangenen Jahren z.B. bereits in der Vesperkirche Reutlingen, im Weltladen oder bei der Tafel mitgearbeitet, sich im Generationentreff engagiert, das Asylcafé unterstützt oder eine Einrichtung für Behinderte besucht.
Theoriestunden zu den jeweiligen Themenbereichen, zum Leitbild und zur Entwicklung der Sozialkompetenz der Schüler sowie Vorträge von Experten zu verschiedenen Themen (Alzheimer/Demenz, Suchtprävention, Flüchtlingsproblematik etc.) runden diese Poolstunde ab.
Seit dem Schuljahr 2018/19 gibt es für alle achten Klassen feste Kooperationspartner. Unter der Leitung von Herrn Bauer betreuen die Schüler von zwei Parallelklassen wöchentlich Grundschüler der Sieben-Keltern-Schule bei der Erledigung ihrer Hausaufgaben. Seit dem aktuellen Schuljahr organisiert eine Klasse mit Frau Klein ein offenes Bürgercafé im Familienzentrum (im Pfleghof) in Metzingen. Zwei weitere Klassen engagieren sich unter der Leitung von Frau Stark und Frau Wild im Generationentreff, d.h. sie besuchen zweiwöchentlich das Altenheim in Metzingen.
Seit Oktober 2018 ist das DBG zudem in das Netzwerk „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ aufgenommen. Der Grundstein hierfür wurde ebenfalls in der Poolstunde ethisches Profil gelegt. Dieses wichtige Thema wird auch im kommenden Schuljahr in der Poolstunde thematisiert werden. Zudem werden Schüler ein Projekt zu diesem Thema organisieren.